Der vor gut 10 Jahren entwickelte Poken wird durch das Berliner Start-up LogSpot wiederbelebt. Damals war der Poken eine Möglichkeit, Visitenkarten digital weiterzugeben. Dieses kleine technische Gadget war in der Lage ähnlich wie die heutigen Beacons auf eine Internetpräsenz zu verweisen, auf der weitergehende Informationen abgelegt werden konnten. Berührten sich zwei Poken wurde diese Information via NFC dem anderen übermittelt und man konnte später zu Hause die Daten abrufen. Dies erübrigte sich natürlich mit Entwicklungen wie beispielsweise dem XING Handshake.
Der Grundgedanke scheint nun wiederaufzuleben, wurde aber essentiell weiterentwickelt. Anstelle eines Pokens, der auf den Besitzer angewiesen war, wird bei LogSpot mit Beacons gearbeitet, die ganz ohne die Anwesenheit der Besitzer ihre Funktion erfüllen. Damit wird einem noch viel zu unbeachteten Thema in der Netzwerkwelt Rechnung getragen: dem wachsenden SoLoMo Gedanken. Social Local Mobile ist die Wunderrezeptur für erfolgreiche Netzwerke. Natürlich müssen sie soziale Interaktion ermöglichen, sie müssen heute darüber hinaus mobile first gedacht sein und sie müssen einen lokalen Mehrwert bieten. Zu den Anführern dieser Königsklasse zählen beispielsweise Snapchat und Pokémon Go. Mit den LogSpot Beacons wird genau hier aufgesattelt.
Die entwickelten Bluetooth-Beacons „FriendChip“ geben Nutzern die Möglichkeit, ihre Informationen mit Personen in einem bestimmten räumlichen Bereich zu teilen, ohne dass ein komplexes Set-up erforderlich ist. Diese Beacons benötigen keine Konfiguration, sondern nutzen Bluetooth, um Informationen direkt an die Smartphones von Personen in einem bestimmten Umkreis weiterzugeben. Auf diese Weise lassen sich soziale Kontakte knüpfen oder Informationen austauschen. Benutzer können Profile erstellen, auf denen Besucher Nachrichten hinterlassen oder ihre Social-Media-Links einsehen können.
Man könnte es kleine lokale Landingpages nennen. Für Recruiter eröffnet sich hier eine neue Form der Präsenz auf Messen, an Standorten oder bei Konkurrenten. Wo auch immer der Beacon platziert wird, pflanzt man im Grunde in den virtuellen Raum eine Werbefläche. Der Haken ist natürlich die Aufmerksamkeit der Zielgruppen. D.h. wie werden diese darauf aufmerksam gemacht, dass sich an bestimmten Orten online mehr verbirgt. Dieser Herausforderung stand man auch schon früher gegenüber, wenn es darum ging Bluetooth Marketing einzusetzen. Dazu musste man doch wieder in die analoge Trickkiste greifen. Postkarten, Aufkleber oder andere stationäre Flächen könnte man mit dem Spruch ausstatten: „Karriere liegt in der Luft – schalten Sie FriendShip ein“.
Diese Entwicklung wird erst richtig spannend, wenn die Beacons App unabhängig und Netzwerk unabhängig funktionieren. Auf diese Weise ließen sich vielleicht direkte Push Benachrichtigungen auslösen.